„Wardrobing“ – der neue Negativ-Trend im Mode-Onlinehandel

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Eine Gefahr vor allem für die kleineren Labels

Beim so genannten Wardrobing werden vorwiegend hochpreisige Kleidungsstücke und Schuhe im Onlinehandel bestellt, ohne dass die Kundin oder der Kunde tatsächlich die Absicht haben, diese langfristig zu behalten und zu bezahlen. Bereits bei der Bestellung ist ganz klar beabsichtigt, dass die Ware nur für einen einzigen, ganz bestimmten Einsatz benötigt wird. Anschließend wird sie stillschweigend retourniert, selbst wenn sie deutlich sichtbare Gebrauchsspuren oder Mängel aufweist.

So werden diese Stücke häufig ganz speziell für ein einzelnes Event oder ein Fotoshooting für die Insta-Story geordert, einen Abend lang getragen und anschließend an den Hersteller retourniert, egal in welchem Zustand sie sich befindet. Sehr häufig weisen die Kleidungsstücke ganz deutliche Tragespuren auf, sind verschmutzt oder beschädigt, und können nicht wieder verkauft werden. Natürlich bemerken die Hersteller den schlechten Zustand der Retouren. In den meisten Fällen jedoch reagieren sie aus Sorge vor schlechten Bewertungen nicht darauf, sondern akzeptieren die Rücksendungen, wie sie sind, um sie anschließend in den Müll werfen zu müssen. Besonders für kleinere Modelabels können die finanziellen und materiellen Verluste aus dieser unschönen Praktik sich existenzbedrohend auswirken.

Große Nachteile für Online Shops

Bislang hatten Online Shops und Hersteller kaum eine Möglichkeit, sich gegen den immer mehr zunehmenden Negativ-Trend des Wardrobing zu schützen oder zu wehren. Allgemeine Appelle an die Online-Kunden verhallen meist ungehört oder klingen für die seriösen und wirklich am Kauf interessierten Kunden leider eher negativ. Der ernsthaft interessierte Kunde soll durch diese Botschaften mit dem erhobenen Zeigefinger nicht abgeschreckt werden, und die Hersteller möchten sich selbst auch nicht in ein wenig großzügig erscheinendes Licht stellen. So bleibt häufig nur die stillschweigende Akzeptanz. Größere Labels haben die Möglichkeit, diese Verluste im gesamten Umsatz bereits im Vorfeld zu kalkulieren und einzurechnen, kleinere Labels haben meist nicht so viel Spielraum.

Eine weitere negative Auswirkung für die kleinen Labels besteht darin, dass ihnen durch die beim Wardrobing zerstörte Ware nun oftmals die Lagerware in den beliebtesten Größen fehlt, so dass sie die Nachfrage und die Bestellungen der seriösten Kunden nicht mehr bedienen können. Modelle, die auf der Website erscheinen, schaffen es häufig nur in so wenigen Einzelteilen bis zum Kunden, dass der Eindruck entsteht, dass ganze Kollektionen unbeachtet beim Hersteller verbleiben, was in Wirklichkeit nicht der Fall ist.

Schon seit geraumer Zeit suchen die Hersteller deshalb gemeinsam nach Möglichkeiten, sich vor dem gefährlichen Trend des Wardrobing zu schützen und sich dagegen abzusichern. Unterschiedliche Systeme der Warensicherung und Warenkennzeichnung wurden entwickelt und getestet. Aus den unterschiedlichsten Gründen funktionierten alle diese Systeme besser oder auch schlechter, aber bis jetzt noch nicht so zufriedenstellend, dass ein nennenswerter Durchbruch erzielt werden konnte.

Warensicherung für Mode Shops

Neue Hoffnung ruht nun auf dem Produkt „Seal Tag„, einem Etikett zur Warenkennzeichnung, das an prominenter Stelle außen am Kleidungsstück angebracht wird. Das Etikett Seal Tag ist groß und sichtbar und fällt auf den ersten Blick ins Auge. Es stört nicht beim Anprobieren der Kleidung, wirkt sich nicht auf die Passform aus und behindert auch nicht das Vorstellungsvermögen des Kunden.

Möchte der Klient das Kleidungsstück behalten und bezahlen, so kann er das Etikett Seal Tag problemlos und ohne Rückstände selbst entfernen. Es ist jedoch nicht möglich, Seal Tag anschließend wieder an der Ware anzubringen. Ein Kleidungsstück mit entferntem Seal Tag kann nicht mehr retourniert werden, bzw. muss vom Hersteller in der Rücksendung nicht akzeptiert werden.

In den nächsten Monaten wird sich in der Praxis zeigen, ob die gewissenlosen Vertreter des Wardrobing Trend sich von einem solchen Etikett abschrecken lassen, oder ob sie ihre negativen Praktiken ungeniert weiter fortführen werden. Sicher ist jedoch, dass dem Wardrobing auf die eine oder andere Weise Einhalt geboten werden muss.

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